Fahrerassistenzsysteme – unsichtbare Helfer für mehr Sicherheit und Komfort
Mit heutigen Fahrerassistenzsystemen kommen wir der Vision des autonomen Fahrens immer näher. Sie unterstützen das Autofahren in vielen Situationen und sind zum Teil Neuheiten, zum Teil „alte Hüte” und längst nicht mehr wegzudenken.
Assistenzsysteme im Auto
Die Liste der Fahrerassistenzsysteme wird von Jahr zu Jahr länger. Und mit jedem neuen Assistenzsystem wird das Autofahren etwas sicherer für alle
Doch trotz aller Assistenten und technischen Helfer ist es für den Schutz durch eine
Bremsen, Abstand und Längsführung
Früher ein Graus für viele Autofahrer aus flachen Regionen: das Anfahren am Berg. Zum Teil mussten Fahrlehrer kreativ werden, um zum Üben eine geeignete Steigung zu finden. Mancherorts boten sich nur Tiefgaragenauffahrten von Einkaufszentren an. Ganz zu schweigen von einer Notbremsung. Selbst mit ABS und auf einem freien Gelände kostete sie Überwindung.
Heutzutage mit intelligenten Notbremssystemen und Berganfahr- bzw. -abfahrhilfen haben diese Fahrmomente an Schrecken verloren. Und auch wenn früher und heutzutage weit auseinanderzuliegen scheint: In den letzten 20 Jahren vollzog sich eine rasante Entwicklung auf dem Automarkt, durch die Fahrerassistenzsysteme wie der Notbremsassistent oder Anfahrhilfen mittlerweile zur Serienausstattung zählen.
Notbremsassistent
Während ein normaler Bremsassistent Ihre Bremstätigkeit bei einer Notbremsung lediglich verstärkt, unterstützt der
Berganfahrhilfe
Andere Bezeichnungen für die Berganfahrhilfe sind Hill Start Assist (HSA) oder Hill Hold Control (HHC). Dieses Fahrerassistenzsystem verhindert beim Anfahren an Steigungen das Zurückrollen des Fahrzeugs in den Sekunden, in denen der Fahrer den Fuß von der Bremse nimmt, um ihn auf das Gaspedal zu setzten.
Bergabfahrhilfe
Die Bergabfahrhilfe reguliert die Geschwindigkeit beim Herabrollen eines schrägen Untergrunds. Sie sorgt währenddessen für eine gleichbleibende Geschwindigkeit, sodass sich der Fahrer auf das Geschehen vor dem Fahrzeug und am Straßenrand konzentrieren kann.
In der Spur bleiben und Querführung
Ganz ehrlich:
Und dennoch ist es die Pflicht eines Autofahrers, für die Sicherheit aller im Straßenverkehr zu sorgen. Ganz gleich, ob sich diese vor, hinter oder neben seinem Fahrzeug befinden. Zum Glück bieten viele Autos mit aktiven Fahrerassistenzsystemen dabei Unterstützung.
Spurhalteassistent
Der Spurhalteassistent hilft Ihnen, im wahrsten Sinne des Wortes, in der Spur zu bleiben. Je nach Fahrerassistenzsystem geschieht dies durch Lenkimpulse oder einseitiges Bremsen (aktive Spurhalteassistenten) oder akustische, optische beziehungsweise spürbare Warnsignale (Spurverlassenswarner).
Spurwechselassistent
Man kann den
Fahrer- und Umgebungsinformation
Lange Fahrten, monotone Strecken oder sich täglich wiederholende Wege wirken ermüdend auf Autofahrer. Und natürlich die vielen privaten und beruflichen Gedanken im Kopf lenken den Fokus vom Straßenverkehr ab.
Um die Anzahl der Unfälle aus diesen Gründen zu verringern, wurden verschiedene Warn- und Fahrerassistenzsysteme entwickelt. Diese helfen dem Fahrer dabei, die Konzentrationsfähigkeit und Fahrsituation richtig einzuschätzen und korrekt zu handeln.
Müdigkeitserkennung im Auto
Müdigkeit verlangsamt die Reaktionszeit und begünstigt den Sekundenschlaf, daher zählt die Müdigkeitserkennung im Auto vermutlich zu den bedeutendsten aktiven Sicherheitssystemen aus der Ideenschmiede der Automobilbauer. Das System überwacht Aspekte des Fahrverhaltens und zieht daraus Schlüsse auf dessen Aufmerksamkeitsfähigkeit. Dafür wird in erster Linie das Lenkverhalten des Fahrers analysiert.
Moderne Assistenten zur Müdigkeitserkennung nutzen zusätzlich Parameter wie das Fahrerprofil, das Blinkverhalten oder den Spurwechsel, um die Verfassung des Fahrers zu beurteilen. Wenn sich das Blickverhalten durch häufiges Blinzeln verändert, die Lenkbewegungen ruckhafter werden oder die Pedalnutzung langsamer erfolgt, registriert das System das als Anzeichen von Müdigkeit. Es folgt eine Warnung durch optische und akustische Signale. Unabhängig vom System schaltet sich die Müdigkeitserkennung bei vielen Fahrzeugen ab einer Geschwindigkeit von 65 km/h ein.
Verkehrszeichenerkennung
Die
Der Verkehrszeichenassistent ist kompatibel mit anderen Systemen wie Navigationsgerät, Regensensor und Uhr, sodass nur relevante Verkehrsschilder beachtet und angezeigt werden. Dies gilt sogar für zeitgebundene Tempolimits sowie Geschwindigkeitsbegrenzungen in Baustellenbereichen. So können sich Autofahrer besser an die Verkehrsregeln halten.
Rückfahrassistent
Rückfahrassistenten unterstützen den Fahrer beim Rückwärtsfahren, den Bereich hinter dem Fahrzeug einzusehen. Sensoren und Kameras erfassen dabei die über die Spiegel kaum oder nicht einsehbaren Bereiche. Über akustische und/oder optische Signale wird der Fahrer auf Objekte und auch Personen im Sensorbereich aufmerksam gemacht. Einige Rückfahrassistenten sind mit einer Lenkfunktion ausgestattet, sodass das Fahrzeug ohne manuelle Unterstützung rückwärtsfahren kann.
Licht, Sicht und Durchblick
Eine Voraussetzung für entspanntes Fahren ist sicher für viele eine gute Ausleuchtung der Straße. Nebel, Regen, Schneefall und Dunkelheit machen Hindernisse beinah unsichtbar und provozieren Auffahrunfälle. Für etwas mehr Wohlbefinden für Fahrer und Insassen auf Fahrten mit schlechten Sichtverhältnissen sorgen aktive Lichtsysteme.
Lichtautomatik
Die einzelnen, entwickelten Systeme der Lichtautomatik sind ein großer Gewinn für die Verkehrssicherheit. Ihr Einsatz beugt Verkehrsunfällen vor, indem sie Gefahren sichtbar machen und im wahrsten Sinne des Wortes Licht ins Dunkel bringen.
ABBIEGELICHT
Mit dem Abbiegelicht wird im innerstädtischen Bereich mehr Sicherheit geschaffen. Es ist mit dem Abendlicht gekoppelt und passt sich dem Lenkwinkel beim Abbiegen an. So werden querende Fußgänger, Radfahrer und Hunde früher angeleuchtet und sichtbar. Das ist besonders an Fußgängerampeln mit Grünabbiegerpfeil für Autos oder an spärlich ausgeleuchteten Kreuzungen in Wohnbereichen ein Sicherheitsgewinn für alle Verkehrsteilnehmer.
STADTLICHT
Ein weiteres nützliches Fahrerassistenzsystem im Stadtverkehr ist das sogenannte Stadtlicht. Mit dieser Funktion wird der Lichtkegel verbreitert, sodass die Fahrbahnränder besser ausgeleuchtet werden. Nahende Fußgänger, Räder, Hunde sowie Katzen werden frühzeitig erkannt und die Fahrweise kann zum Schutz dieser entsprechend angepasst werden.
KURVENLICHT
Insbesondere auf Landstraßen ist es außerorts schwierig, den Kurvenverlauf von Straßen genau zu erkennen. Das Kurvenlicht erleichtert dies. Je nach Baujahr des Autos wird mit dem Lenkwinkel des Wagens die Stellung der Linse verändert oder die Kurve bereits ausgeleuchtet, bevor der Fahrer einlenkt. Über letztgenannte Funktion verfügen Fahrzeuge, welche mit einem Kamerasystem zur Überwachung des Straßenverlaufs ausgestattet sind.
AUTOBAHNLICHT
Um die Fahrbahn möglichst weit auszuleuchten, ohne dabei vorausfahrende Fahrzeuge oder den Gegenverkehr zu blenden, wurde das Autobahnlicht entwickelt. Dieses Lichtsystem leuchtet nicht nur den Fahrbahnbereich vor dem Fahrzeug, sondern auch den linken Fahrbahnstreifen
SCHLECHTWETTERLICHT
Spiegelung und Reflexion lassen nasse Fahrbahnen im Dunkeln noch dunkler erscheinen. Das Schlechtwetterlicht zieht den Lichtkegel näher an das Fahrzeug heran, sodass drohende Gefahren im Nahbereich besser erkannt werden können. Somit werden
Fernlichtassistent
Fernlicht ist Fluch und Segen zugleich. Fluch für entgegenkommende Fahrer, da es sie stark blenden kann. Segen für den Autofahrer, der das Fernlicht einschaltet, da sich der sichtbare Bereich vor dem Auto im Dunkeln deutlich erweitert. Aber auch
Automatisierung, assistiertes und autonomes Fahren
Manch einer kann es kaum erwarten, dass es autonomes Fahren keine Zukunftsmusik mehr ist: endlich morgens auf dem Weg zur Arbeit schon ein paar E-Mails lesen oder noch gemütlich einen Kaffee trinken. Software-Entwickler stellt das aber vor große Herausforderungen, denn Fragen wie „In welchen Situationen ist eine Vollbremsung für eine Katze im Stadtverkehr akzeptabel und wann nicht?” müssen ethisch korrekt beantwortet und als Handlungsanweisung programmiert werden. Doch kommen Autohersteller mit verschiedenen Fahrerassistenzsystemen dieser Vision immer näher.
Adaptive Geschwindigkeitsregelanlage – ACC
Mithilfe der
So ist sichergestellt, dass neben dem empfohlenen Abstand (außerorts: halbe Geschwindigkeit in Meter, innerorts 15 Meter zum vorausfahrenden Auto) auch ein Wohlfühlabstand eingegeben werden kann. Im Zusammenspiel von kontinuierlicher Abstandsmessung und Geschwindigkeitsanpassung reduziert oder beschleunigt der Abstandsregeltempomat den Sicherheitsabstand nicht nur bei normaler Fahrt, sondern auch bei Überholvorgängen.
Autonomes Fahren
Autonomes Fahren von Autos im Straßenverkehr der Bundesrepublik Deutschland ist noch Vision. Lediglich einzelne Tätigkeiten wie das Rückwärtseinparken oder das Folgen des Stop-and-go dürfen von Fahrzeugen einzelner Hersteller autonom durchgeführt werden. Teilautonomes Fahren hingegen ist über Fahrerassistenzsystem wie Spurhalteassistenten, Tempomat, Notbremsassistent und vielen weiteren Systemen beinah schon zur Gewohnheit geworden.
Einparkhilfe
Einparkhilfen und autonome Parkassistenten sind besonders in Städten mit wenig Parkmöglichkeiten eine Erleichterung. Zum einen ermöglichen sie die optimale Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Parkraums, zum anderen verhindern sie Kollisionen mit anderen parkenden Fahrzeugen beim Ein- und Ausparken. Die Systeme nehmen den Autofahrern das Parkmanöver entweder vollständig ab oder erleichtern es durch optische und akustische Signale. Das sorgt insgesamt für weniger Stress beim Parken.
Pflichten für Fahrerassistenzsysteme in der EU
Um die Anzahl der Unfälle auf europäischen Straßen zu verringern, gelten in der EU für Neuwagen verschiedene Fahrerassistenzsysteme verpflichtend zur Ausstattung. Nachfolgend haben wir alle Fahrerassistenzsysteme zusammengetragen, die durch europäische Verordnungen verpflichtend sind: