Ein Auto bremst hart, damit es mit dem vorausfahrenden VW nicht kollidiert.

Notbremsassistent: im Auto eingebauter Lebensretter

Der Notbremsassistent erhöht die Sicherheit im Straßenverkehr. In unserer heutigen, oft hektischen Zeit spielt dieses Kfz-Assistenzsystem eine besonders wichtige Rolle.

Auf dieser Seite:
Was macht das Notbremssystem?
Wozu ein Notbremsassistenten?
Technologie des Fahrerassistenzsystems
Habe ich einen Notbremsassistenten?
Vor- & Nachteile des Notbremssystems
Notbremsassistenten: Vergangenheit & Zukunft
Notbremsassistent wichtig für Sicherheit

Was macht ein automatisches Notbremssystem?

Im Straßenverkehr müssen Autofahrer viele gefährliche Situationen umkurven. Fahrerassistenzsysteme können Leben retten und sicheres Autofahren unterstützen. Der Notbremsassistent, auch Automatic Emergency Braking (AEB) genannt, kann Leben retten: Stellen Sie sich vor, Sie sind auf der Autobahn unterwegs. Das Wetter ist schlecht, es schüttet wie aus Eimern und die Sicht ist eingeschränkt. Den Stau vor Ihnen haben Sie komplett übersehen.

Immer gemeint sind:m/w/d

Nun greift der Notbremsassistent ein: Er warnt Sie zunächst akustisch und optisch vor der Kollisionsgefahr. Treten Sie dann auf die Bremse, hilft Ihnen ein Bremskraftverstärker beim Abbremsen des Autos. Reagieren Sie allerdings überhaupt nicht, wird der Bremsassistent aktiv und leitet eigenständig eine Notbremsung ein. Dadurch wird der Bremsweg verkürzt und ein Unfall kann – hoffentlich – noch vermieden werden. Wenn Sie somit auch noch die Schadenregulierung mit Ihrer Autoversicherung vermeiden können, ist doch allen geholfen.

Warum braucht man einen Notbremsassistenten?

Man denke nur an Großstädte wie München, Hamburg oder Bonn, in denen Straßenbahnen, Autos, Busse, Laster und Radfahrer ihren Platz auf der Straße beanspruchen. Hier kann es eng und gefährlich werden. Laut einer EU-Statistik aus dem Jahr 2021 sind rund 95 % aller Verkehrsunfälle – zumindest teilweise – auf menschliches Versagen zurückzuführen.

Ablenkungen durch Kinder im Auto oder den Blick aufs Handy sind dabei nur Beispiele. Daher hat das Europäische Parlament beschlossen, Assistenzsysteme wie den Notbremsassistenten verpflichtend zu machen. Mit dieser Maßnahme sollen bis zum Jahr 2038 über 25.000 Menschenleben gerettet und rund 140.000 Schwerverletzte vermieden werden!

Welche Technologie steckt hinter dem Fahrerassistenzsystem?

Unsere Autos sind inzwischen fahrende Computer. Überall sind technische Hilfsmittel eingebaut, die das Fahren auf der Straße sicherer machen. Auch der Notbremsassistent nutzt Technologien, welche die Umgebung des Fahrzeugs überwachen und im Notfall aktiv eingreifen:

  • Sensoren: Sie erfassen kontinuierlich die Entfernung zu Objekten, z. B. vor Ihnen fahrende Autos und deren Geschwindigkeit.
  • Kameras: Hochauflösende Kameras unterstützen die Sensoren und beobachten die Umgebung. Sie liefern Informationen über Fahrzeuge, Fußgänger und andere „Hindernisse“.
  • Bordcomputer: Ein Computer erstellt aus den von Sensoren und Kameras gelieferten Daten ein genaues Bild der Umgebung. So kann er die Gefahr richtig einschätzen und Fehlalarme minimieren.

Hat mein Auto einen automatischen Notbremsassistenten?

Sie möchten ein neues Auto kaufen? Dann bekommen Sie den Notbremsassistenten also Serienausstattung mit dazu. Denn ohne den Notbremsassistenten erhält ein neues Auto seit Juli 2022 keine Typzulassung in der EU mehr. Es ist also serienmäßig in den neuesten Automodellen aller Marken eingebaut.

Allerdings verwenden die Autohersteller unterschiedliche Namen für ihre Notbremsassistenten: Bei Audi heißt das Assistenzsystem „pre sense“, bei BMW „Active Guard“, bei Volkswagen „Front Assist“ und bei Volvo „City Safety“. Gut zu wissen: Der Notbremsassistent ist bei jedem Neustart des Fahrzeugs automatisch aktiv.

Vor- und Nachteile des automatischen Notbremssystems

Trotz der vielen Vorteile kann es auch einige Probleme geben. So kann die Erkennung von Objekten bei starkem Regen, Schnee oder anderen gefährlichen Wetterbedingungen während der Autofahrt beeinträchtigt werden. Zudem besteht die Gefahr von Fehlalarmen, die den Autofahrer stressen und ablenken können. Deshalb sollte man sich nie blind auf die Fahrerassistenzsysteme verlassen, sondern immer bei der Sache bleiben und den Blick konzentriert auf die Straße und den Verkehr richten.

Vergangenheit und Zukunft des Notbremsassistenten

Den allerersten Bremsassistenten, den Vorgänger des Notbremsassistenten, stellte der Fahrzeugbauer Mercedes-Benz im November 1996 vor. Vom „normalen“ Notbremsassistenten geht die Entwicklung in Richtung City-Notbremsassistenten: Er reagiert auch bei langsamem Fahren, beispielsweise im Stadtverkehr auf Radfahrer oder Fußgänger. Während die meisten Standard-Notbremsassistenten erst ab einer höheren Geschwindigkeit ab ungefähr 60 km/h aktiv werden, ist der City-Notbremsassistent auch im Schneckentempo wachsam und damit für den Stadtverkehr geeigneter.

Darüber hinaus arbeiten sicher die meisten Automarken an der Weiterentwicklung der Sensoren, der Kameras und der Algorithmen zur Umfeldanalyse. Künstliche Intelligenz spielt dabei eine immer größere Rolle, um die Systeme noch zuverlässiger und präziser zu machen. Besonders für die Vision vom autonomen Fahren sind diese Fahrerassistenzsysteme von großer Bedeutung.

Notbremsassistent wichtiger Schritt für Verkehrssicherheit

Mit seiner Technologie trägt der Notbremsassistent dazu bei, Unfälle zu verhindern und Menschenleben zu retten. Aber natürlich kommt nach wie vor dem Autofahrer selbst die bedeutungsvollste Rolle zu. Seine Erfahrung und Aufmerksamkeit sind die entscheidenden Faktoren während der Autofahrt. Und wenn’s doch mal krachen sollte: Mit einer guten und günstigen Kfz-Versicherung wird zumindest der finanzielle Schaden abgemildert.