Sensoren messen die Umgebung eines Autos, weil es die Spur wechseln möchte.

Spurwechselassistent: beim Fahrbahnwechsel alles im Blick!

Der Spurwechselassistent leistet – wie auch die anderen Fahrerassistenzsysteme – einen wichtigen Beitrag zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Er überwacht fortlaufend die Umgebung des Autos und warnt beim Spurwechsel vor Gefahren.

Auf dieser Seite:
Was ist ein Spurwechselassistent?
Spurwechselassistent: Wann hilft er?
Was macht der Spurwechselassistent?
Technologie hinter dem Spurwechselassistent
Spurwechselassistent in meinem Auto?
Vor- & Nachteile des Spurwechselassistenten
Spurwechselassistent: Vergangenheit & Zukunft
Spurwechselassistent als Schutzengel

Was ist ein Spurwechselassistent?

Fahrerassistenzsysteme wie der Spurwechselassistent – im englischsprachigen Raum unter Side Assist, Blind Spot Detection oder Lane Change Assist bekannt – helfen dabei, Unfälle zu vermeiden. Der Spurwechselassistent unterstützt den Fahrer beim Fahrbahnwechsel, Überholen oder Abbiegen. Er erkennt Fahrzeuge, die in dieser Situation eine Gefahr darstellen könnten.

Immer gemeint sind:m/w/d

Der meist mit dem Spurwechselassistenten kombinierte Tote-Winkel-Assistent hält den im Rückspiegel nicht einsehbaren Bereich des toten Winkels im Auge. Spurwechselassistent und Toter-Winkel-Assistent: Zusammen bilden sie ein unschlagbares Team im Straßenverkehr! Ergänzt um eine zuverlässige Autoversicherung fühlt man sich gleich ein Stück sicherer beim Autofahren.

Wann hilft der Spurwechselassistent?

Die meisten von uns kennen die Situation: Wir sind zusammen mit der Familie auf dem Weg Richtung Süden, unterwegs mit dem Auto in den Urlaub. Die Schulferien haben gerade begonnen und noch viele andere Reisefreudige sind mit uns auf der Autobahn unterwegs. Gegen Mittag wird es auf der Straße voller, die Sonne knallt aufs Auto, und die Kinder quengeln auf dem Rücksitz. Zu allem Unglück bildet sich auch noch ein Stau.

Ausgerechnet die Fahrspur, auf der man gerade im Schneckentempo vor sich hin rollt, ist die langsamste. Hier kommt es oft zum falschen Verhalten bei Staus: Schnell eine Lücke auf der Nebenspur nutzen, den Blinker setzen und die Fahrbahn wechseln. Puh! In der Hektik hat man den Schulterblick vergessen und das von hinten kommende Fahrzeug übersehen. Gut, wenn in einem solch stressigen Moment der Spurwechselassistent aktiv wird und uns warnt bzw. eingreift.

Was macht ein Spurwechselassistent?

Während der Notbremsassistent seine „Augen“ nach vorne richtet, hat der Spurwechselassistent den Bereich neben und hinter dem Auto im Blickfeld. Wie im vorigen Beispiel beschrieben, kann er also das von hinten herankommenden Fahrzeug orten. Somit erkennt der Spurwechselassistent Gefahren, die ein Autofahrer leicht übersehen kann. Zum Glück!

Denn laut einer EU-Statistik aus dem Jahr 2021 sind rund 95 % aller Verkehrsunfälle – zumindest teilweise – auf menschliches Versagen zurückzuführen. Unachtsames Einfädeln auf der Autobahn und zu schnelles Fahren bei Glatteis sind klassische Gefahrenquellen. Den größten Anteil am Fehlverhalten von Autofahrern bildeten im Jahr 2022 mit 15,4 % Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren oder Ein- und Anfahren. Und genau das sind Situationen, in denen ein Spurwechselassistent zum rettenden Schutzengel wird.

Welche Technologie nutzt der Spurwechselassistent?

Autos, Laster, Radfahrer, Fußgänger und Motorradfahrer: In Städten wie Köln, München oder Bonn wimmelt es nur so von Verkehrsteilnehmern. Das menschliche Auge ist da schnell überfordert. Doch in das Auto eingebaute Sensoren und Kameras „schauen mit“, warnen den Autofahrer beim Blinken oder Abbiegen vor gefährlichen Situationen und greifen im Notfall ein.

Ein Spurwechselassistent nutzt die folgenden Technologien:

  • Sensoren: Angebracht im Heckbereich des Fahrzeugs prüfen sie die Position und Geschwindigkeit anderer Verkehrsteilnehmer im Nah- und Mittelbereich. Ultraschallsensoren haben eine Reichweite von rund 3 Metern, Radarsensoren bis zu 70 Meter.
  • Kameras: Einige Spurwechselassistenz-Systeme sind zusätzlich mit Kameras oder Scanner auf Laserbasis ausgestattet, die Bilder in Echtzeit analysieren und so die Umgebung des Fahrzeugs überwachen.
  • Warnsignale: Wird ein Fahrzeug im toten Winkel erkannt, warnt der Spurwechselassistent den Fahrer durch visuelle oder akustische Signale: ein blinkendes Licht im Seitenspiegel, einen Ton oder eine Vibration im Lenkrad.
  • automatische Eingriffe: Fortgeschrittene Systeme wie der aktive Spurwechselassistent greifen automatisch ein, falls der Fahrer trotz drohender Gefahr einen Spurwechsel einleitet. Mit korrigierenden Lenkbewegungen oder einem Bremsimpuls versucht der Spurwechselassistent, einen Unfall zu vermeiden.

Aufgepasst: Trotz aller technischen Hilfsmittel sollte der Schulterblick bei keinem Spurwechsel fehlen!

Hat mein Auto einen Spurwechselassistenten?

Während bestimmte Fahrerassistenzsysteme wie der Notbremsassistent seit Juli 2024 in allen Neuwagen verpflichtend sind, ist der Spurwechselassistent ein „nice to have“. Wenn Sie wissen möchten, ob der Neuwagen, den Sie schon länger im Auge haben, über einen Spurwechselassistenten verfügt: Im Folgenden finden Sie einen Überblick über einige Autohersteller und ihre jeweilige Bezeichnung für den Spurwechselassistenten. So können Sie überprüfen, ob diese Technologie auch in Ihrem neuen Fahrzeug eingebaut ist.

  • Audi: Audi side assist
  • BMW: Spurwechselwarnung
  • Dacia: Toter-Winkel-Warner
  • Fiat: Totwinkelassistent (BSA)
  • Ford: Toter-Winkel-Assistent
  • Hyundai: Totwinkelassistent/Spurwechsel­assistent
  • Mazda: Spurwechselassistent Plus (BSM)
  • Opel: Toter-Winkel-Warnung
  • VW: Side Assist

Vor- und Nachteile des Spurwechselassistenten

Einer der größten Vorteile des Spurwechsel- bzw. Tote-Winkel-Assistenten ist der Schutz „schwacher“ Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Radfahrer. Letztere werden beim Abbiegen oder Überholen im Stadtverkehr leicht übersehen.

Zu den Nachteilen gehört die Tatsache, dass Fahrerassistenzsysteme wie der Spurwechselassistent die Kosten für die Anschaffung eines Autos in die Höhe treiben. Weiterhin können gefährliche Wetterlagen für Autofahrten mit Starkregen oder Verschmutzungen am Auto die Funktionsfähigkeit der Sensoren und Kameras beinträchtigen.

Vergangenheit und Zukunft des Spurwechselassistenten

Volvo war im Jahr 2004 der Vorreiter in Sachen Toter-Winkel-Assistenz: Damals stellte der innovative Autobauer Volvo seinen S60 mit einem Blind Spot Information System (BLIS) vor. Es dauerte nur 1 Jahr und dann zog Mercedes-Benz mit einem Totwinkel-Assistenten nach, der 3 Jahre später zu einer „aktiven“ Version ausgebaut wurde: Diese warnt den Fahrer nicht nur, sondern bringt das Auto auch zum Bremsen und zurück in die Spur.

Wer nicht nur unterstützt werden, sondern dem Auto komplett das Überholen überlassen möchte, der sollte auf einen aktiven Spurwechselassistenten setzen. Er wurde 2015 von Mercedes-Benz in die E-Klasse eingebaut und hilft dem Fahrer beim Überholen, indem er eigenständig auf die benachbarte Fahrbahn wechselt. Ein weiterer Schritt zum autonomen Fahren.

Spurwechselassistenten: Schutzengel der Straße

Fahrerassistenzsysteme wie der Spurwechselassistent sind die unsichtbaren „Schutzengel“ der Verkehrsteilnehmer. Eingebaut in alle neueren Fahrzeuge tragen sie dazu bei, Unfälle zu verhindern und Menschenleben zu retten. Sollte trotz aller technischen Hilfsmittel doch mal ein Unglück passieren: Mit einer guten und günstigen Kfz-Versicherung von InShared werden zumindest die finanziellen Folgen abgefedert.