Regionalklasse und Typklasse – die meisten haben davon schon mal gehört. Doch wie beeinflussen diese Klassen die Kosten einer Autoversicherung? Wohnort und Automodell spielen eine wichtige Rolle bei der Berechnung des Versicherungsbeitrags.
Regionalklassen, der Name verrät es: Die Regionen Deutschlands werden in verschiedene Klassen eingeteilt und dann – ein bisschen wie in der Schule – bewertet. Diese ortsspezifischen Einstufungen werden vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) vergeben, wofür er jährlich die Schadenstatistiken in den jeweiligen Regionen analysiert. Die Regionalklassen für die über 400 deutschen Zulassungsbezirke nutzt eine Autoversicherung wie InShared zur Berechnung ihrer Versicherungsbeiträge. Da auch der GDV die Regionalklasse 1 x pro Jahr neu einstuft, können sich auch Ihre Kosten der Autoversicherung ändern.
Die Regionalklassen basieren – wie bereits erwähnt – auf der Schaden- und Unfallstatistik, die in den verschiedenen Regionen Deutschlands erfasst wird. Oder ganz einfach und lapidar gesagt: Dort, wo es oft und heftig „kracht“, da sind auch die Autoversicherungen teurer. Und so wird jede Region einer bestimmten Klasse zugeordnet, die das dort bestehende Schadenrisiko widerspiegelt.
Jede der 3 Versicherungsarten (Kfz-Haftpflicht, Teil- und Vollkasko) hat ihre eigene Regionalklasse. Ein Beispiel: Wenn sich in einem Zulassungsbezirk – bspw. dem Ihrer Kfz-Zulassungsstelle – besonders viele Unfälle ereigneten, bei denen Dritte entschädigt werden mussten, kann die Regionalklasse der Kfz-Haftpflichtversicherung bei der jährlichen Neueinstufung steigen. Aber: Die Regionalklassen der Teil- und Vollkaskoversicherungen müssen nicht zwangsläufig mitsteigen. Sie können auch fallen.
Eine höhere Regionalklasse bedeutet ein größeres Risiko und somit leider auch einen erhöhten Versicherungsbeitrag. Beispielsweise zahlt ein Autofahrer in einer Großstadt mit vielen Verkehrsunfällen mehr als ein Fahrer in einer ländlichen Region mit wenigen Schadensfällen.
Typklassen beziehen sich nicht auf eine Region, sondern auf das Auto selbst. Die Basis für die Kfz-Typklassen bildet das Fahrzeugmodell, z. B. ein Opel Corsa Electric, und dessen Schaden- und Unfallstatistik. Diese verdeutlicht, wie oft bestimmte Fahrzeugmodelle in Unfälle verwickelt sind, wie oft sie gestohlen werden oder ob die Reparatur der an diesem Fahrzeugmodell entstandenen Schäden besonders teuer ist.
Auch die Typklassen werden jährlich vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) festgelegt. Dafür wertet er die Statistiken der versicherten Automarken und -modelle aus und ermittelt – darauf aufbauend – die Wahrscheinlichkeit, nach der ein bestimmtes Automodell in einen Unfall verwickelt wird oder einen Schaden verursacht.
Alle 3 Versicherungsarten haben ihre eigenen Typklassen.
Ein Beispiel (Stand September 2024): Der BMW G3K (318D TOURING) mit der Herstellerschlüsselnummer (HSN) und Typenschlüsselnummer (TSN) 0005/CVX 100 kW (135 PS), Kraftstoffart Diesel, Mittelklasse, Kombi hat die Typklasse 15 in der Kfz-Haftpflichtversicherung sowie die Typklasse 24 sowohl in der Teil- als auch in der Vollkaskoversicherung.
Auch hier gilt wieder: Je niedriger Ihre Auto-Typklasse, desto günstiger ist Ihre Versicherung.
Die Typklasse beeinflusst direkt die Höhe des Versicherungsbeitrags eines Fahrzeugs. Ein Auto, das häufig in Unfälle verwickelt ist oder hohe Reparaturkosten verursacht, wird in eine höhere Typklasse eingestuft. Dies führt zu höheren Beiträgen für die Versicherung dieses Modells. Ein schnelles und hochmotorisiertes Auto der Marke Mercedes-Benz hat damit eine höhere Typklasse als ein gemächlicher Familienwagen.
Der Versicherungsbeitrag für ein bestimmtes Auto wird also – neben anderen Faktoren wie z.B. das Alter oder die Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) des Fahrers – durch die Kombination von Regionalklasse und Typklasse bestimmt. Beide Klassen zusammen geben einen guten Überblick über die Höhe des Risikos, nach dem sich der Versicherungsbeitrag für einen bestimmten Fahrzeugtyp in einer bestimmten Region richtet.
Was die Einstufung in Regional- und Typklassen leider nicht berücksichtigt: wie fair und sicher mit dem Auto im Straßenverkehr sich ein einzelner Autofahrer verhält, ob er umsichtig und gelassen fährt oder sein Auto bei schlechtem Wetter lieber zu Hause in der Garage stehen lässt.