Die 9 wichtigsten Fakten zum Sicherheitsgurt
Wenn Sie ins Auto steigen, schnallen Sie sich an. Vermutlich tun Sie das ganz selbstverständlich. Aber denken Sie auch daran, Ihren Hund anzuschnallen, den Mechanismus des Sicherheitsgurts regelmäßig zu überprüfen und den Gurt auch hin und wieder zu reinigen?
Ein Sicherheitsgurt verringert das Verletzungsrisiko um 40 %
Das Anschnallen reduziert bei einem Unfall das Verletzungsrisiko um 40 %. Wenn Ihr Fahrzeug zusätzlich über einen Airbag verfügt, sinkt die Wahrscheinlichkeit sogar um 50 %. Der Sicherheitsgurt ist also ein sehr zuverlässiges Mittel, die Folgen eines Verkehrsunfalls zu begrenzen und Todesfälle zu verhindern. Natürlich ist es noch sicherer, Autounfälle generell zu vermeiden. Sollte aber dennoch mal etwas passieren, ist der Anschnallgurt eine rundum gute Erfindung!
In Deutschland müssen auch Hunde angeschnallt sein
In anderen Ländern wie den Niederlanden ist es nicht vorgeschrieben, den Hund mit einem Sicherheitsgurt anzuschnallen. In Deutschland, Spanien, Italien und der Schweiz muss der Vierbeiner dagegen mit einem Gurt befestigt sein und auf dem Rücksitz Platz nehmen – am besten mit einem speziellen Brustgeschirr. Noch besser ist es, ihn in einer Transportbox im Auto mitzunehmen.
Sicherheitsgurte werden bei der HU überprüft
Ist Ihr Sicherheitsgurt beschädigt, funktioniert der Mechanismus nicht mehr gut oder ist der Anschnallgurt sichtbar abgenutzt? Das alles wird bei der gesetzlichen Hauptuntersuchung (TÜV) möglicherweise beanstandet. Der Austausch eines Sicherheitsgurtes kann leicht 150 € kosten.
In den 70er-Jahren: Nein zum Sicherheitsgurt!
In den 60er- und 70er-Jahren stieg die Zahl der Toten und Verletzten auf den ersten Autobahnen Deutschlands an. Trauriger Höhepunkt war in Deutschland das Jahr 1970 mit 21.322 Verkehrstoten. Damals gab es noch keine Geschwindigkeitsbegrenzungen mit hohen Bußgeldern im Straßenverkehr, keine Motorradhelme, keine Sicherheitsgurte, und man durfte sich sogar nach ein paar Gläsern Wein ans Steuer setzen. Sicherheitsgurte waren eine der ersten Vorsichtsmaßnahmen, die in den 70er-Jahren eingeführt wurden. Doch viele Autofahrer waren anfänglich dagegen, denn sie wollten sich nicht „einschnüren“ lassen. Am 1. Januar 1976 wurde die Gurtpflicht definitiv eingeführt, mit der schon im ersten Jahr ca. 1.500 Menschenleben gerettet wurden!
Auf Sicherheitsgurten befinden sich mehr Bakterien als auf Toilettensitzen
Der schmutzigste Bestandteil Ihres Autos ist zweifellos der Anschnallgurt. Untersuchungen haben gezeigt, dass Toilettensitze und Kaffeemaschinen weniger Bakterien enthalten als ein Sicherheitsgurt. Reinigen Sie daher den Gurt regelmäßig (bspw. wenn Sie Ihr Auto fit für den Sommer machen. Und das geht so:
- Zuerst den Anschnallgurt komplett abnehmen
- Mit einem Tuch und einem Desinfektionsmittel das Band feucht abwischen
- Das Desinfektionsmittel dabei fest in den Gurt drücken
Tipp: Auch die Klimaanlage sollte regelmäßig überprüft werden, da sie Keime enthalten kann.
Ein Sicherheitsgurt besteht aus gedrehten Polyesterfäden
Schon vor Jahrzehnten haben sich kluge Köpfe gefragt, welches Material für einen Sicherheitsgurt das Beste ist. Heute werden die Sicherheitsgurte in Autos aus hauchdünnen, gedrehten Polyesterfäden hergestellt. Früher verwendete man Nylon, doch das leiert schneller aus als Polyester und geht auch leichter kaputt. Und das darf natürlich bei einem solch wichtigen Teil im Auto nicht passieren.
Wer nicht angeschnallt ist, zahlt 30 € Strafe
In aller Eile das Anschnallen vergessen? Das kann mit einer Strafe von 30 € zu Buche schlagen. Wenn Kinder im Auto an Bord sind, müssen sie nicht nur einen Sicherheitsgurt anlegen, sondern auch in einem Kindersitz mitfahren. Ist das nicht der Fall, erhöht sich das Bußgeld auf 60 €.
Man sollte im Auto einen Nothammer haben
Sicherheitsgurt und Nothammer sind untrennbar miteinander verbunden. Obwohl ein Nothammer in Deutschland nicht zu den Dingen zählt, die verpflichtend im Auto dabei sein müssen, empfiehlt sich die Anschaffung dennoch. Sollte Ihr Auto bei einem Unfall ins Wasser geraten (z. B. durch für Autos gefährliche Wetterphänomene, brauchen Sie einen Nothammer, um sich zu befreien.
Am Nothammer befindet sich in der Regel auch ein Gurtmesser, mit dem sich der Anschnallgurt durchtrennen lässt. Mit dem Hammer können Sie dann die Autoscheibe einschlagen. Am besten haben Sie gleich zwei Nothammer im Auto: einen in der Nähe des Fahrersitzes, um den Fahrer selbst zu schützen, aber auch einen weiteren beim Beifahrer. Denn im Notfall bleibt keine Zeit, den Nothammer weiterzureichen.
Bei Schwangerschaft den Sicherheitsgurt anders anlegen
Der Anschnallgurt ist alles andere als bequem, wenn man schwanger ist. Der Bauch ist irgendwie immer im Weg. Amerikanischen Untersuchungen zufolge tragen rund 60 % der schwangeren Frauen den Gurt nicht richtig und 7 % überhaupt nicht. Das Gefummel mit dem Gurt kann man sich sparen, wenn man ihn anders anlegt: Der untere Gurt sollte immer unter dem Bauch und auf den Hüften anliegen. Also nicht über dem Bauch! Der obere, quer verlaufende Gürtel sollte über die Schulter, zwischen den Brüsten und seitlich am Bauch entlang verlaufen. Auch dieser Bereich darf nicht über dem Bauch liegen. Ziehen Sie den Gurt bitte fest an, damit Sie im Auto abgesichert unterwegs sind.